Venen

Venen allgemein Thrombose Krampfadern Ambulante Krampfaderoperation

Venen allgemein

Venen gehören zu den Hauptgefäßsystemen in unserem Körper und sind für den Rücktransport des sauerstoffarmen Blutes nach zentral – also zum Herzen hin – zuständig. Außer den Venen gibt es noch die Arterien, die das sauerstoffreiche Blut vom Herzen in die Peripherie pumpen, sowie die Lymphgefäße, die Flüssigkeit im Gewebe aufsammeln und nach zentral zurücktransportieren.

Wer sein Bein oder seinen Arm anschaut, sieht dort Gefäße. Diese Gefäße gehören zum oberflächlichen Venensystem. Man unterscheidet ein oberflächliches und ein tiefes Venensystem.

Das wichtigere Venensystem ist das tiefe Venensystem. Über dieses werden 90 bis 95 Prozent des Blutes aus der Peripherie zum Herzen zurücktransportiert.

Das oberflächliche Venensystem übernimmt die Aufgabe, das Blut von der Oberfläche einzusammeln und so schnell wie möglich an das tiefe Venensystem weiterzugeben. Dies geschieht über sogenannte Perforansvenen, also Verbindungsvenen zwischen dem oberflächlichen und dem tiefen Venensystem. Die wichtigsten Übergabestellen zwischen den oberflächlichen Stammvenen und dem tiefen Venensystem befinden sich in der Leiste und im Bereich des Kniegelenks.

Ein ernsthaftes Krankheitsbild im tiefen Venensystem ist die Thrombose. Sie muss rasch diagnostiziert und behandelt werden, da die Gefahr einer lebensbedrohlichen Lungenembolie besteht. Die häufigste Erkrankung der oberflächlichen Venen ist die Varikosis, also das Krampfaderleiden.

An jedem Bein gibt es zwei Stammvenen. Die Vena saphena magna, die am Innenknöchel beginnt und sich bis zur Leiste zieht, sowie die Vena saphena parva, die am Außenknöchel beginnt und meistens im Bereich der Kniekehle in die tiefe Vene einmündet. Diese Stammvenen sind die Hauptvenen des oberflächlichen Venensystems. Die Stammvenen sind in den meisten Fällen für das Auftreten von Krampfadern verantwortlich.

Thrombose

Eine Thrombose kann üblicherweise per Ultraschalluntersuchung nachgewiesen werden. Manchmal ist dies jedoch schwierig, vor allem bei massiven Schwellungen und adipösen Patienten. Die früher durchgeführte Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel der Venen (Phlebographie) wird heute nur noch bei ganz speziellen Fragestellungen durchgeführt. Laborwerte, wie der D-Dimer-Wert, können bei der Diagnose einer Thrombose helfen.

Bei Thrombose wird eine medikamentöse Therapie zur Verdünnung des Blutes durchgeführt. Dies erfolgt entweder mit Bauchspritzen (beispielsweise Heparinspritzen) oder mit Tabletten (beispielsweise Marcumar oder NOAKs).

Die Dauer der Blutverdünnung ist abhängig vom Ausmaß der Thrombose sowie von Nebenerkrankungen. Sie kann von wenigen Tagen bis zur lebenslangen Medikamentennahme dauern.

Krampfadern

Oft wird irrtümlich vermutet, dass Krampfadern so heißen, weil sie Krämpfe auslösen können. Krampfadern können zwar Krämpfe auslösen, doch ihren Namen haben sie aus einem anderen Grund. Eigentlich heißen sie Krumadern (von althochdeutsch: krimpfan – krümmen). Der medizinisch korrekte Begriff für ein Krampfaderleiden lautet Varikosis.

Bei der Varikosis fließt das Blut in den betroffenen Venen nicht mehr zielgerichtet zum Herzen hin, sondern in die falsche Richtung: nach unten. Dadurch staut sich das Blut in den entsprechenden Gefäßen. Ursache dafür sind Venenklappen, die nicht mehr richtig funktionieren.

Venenklappen sind eine Art Rückschlagventil, das sich öffnet, wenn das Blut aus den Beinen (von unten) zum Herzen (nach oben) fließt. Gesunde Venenklappen schließen sich regelmäßig und verhindern so den Rückfluss des Bluts. Aufgebaut sind Venenklappen aus zwei dünnen Häutchen in den Venen.

Normalerweise wird das Blut durch Anspannen der Beinmuskulatur – die sogenannte Muskelpumpe – in den Venen nach oben transportiert. Dabei geben die Venenklappen vor, in welche Richtung das Blut fließt.

Häufig führt eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche dazu, dass Venenklappen nicht mehr richtig schließen und eine Venenklappenschwäche entsteht. Eine weitere Ursache für Krampfaderleiden sind Entzündungen und Thrombosen, die Venenklappen schädigen können.

Ein Krampfaderleiden wird in der Regel mit Hilfe einer speziellen Ultraschalluntersuchung – der Duplexsonographie – diagnostiziert.

Ambulante Krampfaderoperation – Wissenswertes

Grundsätzlich sind Krampfaderleiden nur sehr selten medizinische Notfälle. Dennoch können sie das Wohlbefinden der Betroffenen stark einschränken. Krampfadern können auf zwei Arten behandelt werden: konservativ oder operativ.

Die konservative Therapie besteht aus dem konsequenten Tragen von Kompressionsstrümpfen.

Die Chance auf einen Therapieerfolg ist dann am größten, wenn Kompressionsstrümpfe an sieben Tagen in der Woche von morgens bis abends getragen werden. Nur das konsequente Tragen von Kompressionsstrümpfen kann ein Fortschreiten des Krampfaderleidens verhindern. Nachts dürfen die Kompressionsstrümpfe  ausgezogen werden.

Ob eine Operation sinnvoll ist, hängt vom Ergebnis der Ultraschalluntersuchung ab. Häufig bestehen Venenklappenschwächen in den Stammvenen. In diesem Fall sollte durch eine Operation die Ursache, also der Rückfluss von den tiefen Venen in die großen oberflächlichen Venen, behoben werden. Diese Methode heißt Stripping-Operation und ist auch unter der Bezeichnung „Venen ziehen“ bekannt. Hierzu wird in der Leiste bzw. in der Kniekehle ein etwa 3 bis 5 Zentimeter großer Schnitt gemacht und die Verbindung von der oberflächlichen Vene zur tiefen Vene unterbunden (Crosssektomie). Anschließend werden die Stammvene und eventuell vorhandene Seitenäste entfernt.

Die Venen am Bein bilden ein Netz. Wurden eine beschädigte Stammvene und ihre erkrankten Seitenäste entfernt, sucht sich das Blut über das große Netz der Venen einen anderen Weg in Richtung Herz. Die Gefahr eines Blutstaus besteht also nicht mehr.

Ein anderes Verfahren als die Crosssektomie und Stripping-Operation ist das endoluminale Verfahren, also die Therapie von „innen“. Hierbei wird die Stammvene beispielsweise am Unterschenkel punktiert und ein Katheter bis zur Einmündung in die tiefe Vene vorgeschoben. Anschließend wird die Vene von innen entweder mittels Laser oder Radiofrequenz durch Hitze verödet.

Nein. Mit einigen Krankenkassen gibt es sogenannte IV-Verträge. Hier ist es für den behandelnden Arzt möglich, dieses Operationsverfahren mit der entsprechenden Krankenkasse abzurechnen. Sprechen Sie mich oder meine Mitarbeiterinnen gern an, damit wir abklären können, ob Ihre Kasse die endoluminale Venentherapie übernimmt.

Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht. Sowohl die operative als auch die endoluminale Methode haben Vor- und Nachteile. Das Vorgehen muss bei jedem Patienten individuell abgestimmt werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Nein, Operationen an den Krampfadern sind im Allgemeinen ambulante Operationen. Die Patientinnen und Patienten gehen nach der Operation wieder nach Hause.

Kleinere Eingriffe in örtlicher Betäubung werden im Eingriffsraum meiner Praxis im Hermann Ehlers Weg durchgeführt. Die größeren Eingriffe, u.a. in Narkose, erfolgen im ambulanten OP-Zentrum in der Schulstrasse 46 in der Innenstadt von Elmshorn.

Operationstage sind Mittwoch nachmittags und Donnerstag. Die Patientin oder der Patient kommen etwa 45 Minuten vor dem geplanten Operationsbeginn ins ambulante OP-Zentrum und werden dort von den Mitarbeitern für die Operation vorbereitet. So wird ein Venenzugang gelegt, eine Infusion angelegt und eventuell der OP-Bereich rasiert. Anschließend erfolgt die Operation, diese dauert dauert je nach Befund zwischen 30 und 90 Minuten. Nach der Operation wird das operierte Bein gewickelt und die operierte Patientin oder der operierte Patient in den Aufwachraum zur Überwachung verlegt. Im Aufwachraum hat die Patientin oder der Patient die Möglichkeit unter dauerhaften Überwachung sich von der Operation zu erholen. Nach etwa 1-2 Stunden nach der Operation dürfen Sie unter Aufsicht das OP-Zentrum verlassen.

Jeder Patient erhält beim Vorgespräch eine Notfalltelefonnummer über die ich jederzeit, tags und nachts, erreichbar bin. Im unwahrscheinlichen Fall eines lebensbedrohlichen Vorfalls sollte jedoch unverzüglich die „112“ gewählt und ein Rettungswagen angefordert werden

Am ersten Tag nach der Operation kommt die Patientin oder der Patient in meine Praxis zum Verbandswechsel und zum Anziehen des Kompressionsstrumpfs. Die Fäden werden zwischen dem 9. und dem 11. postoperativen Tag entfernt.

Der Kompressionsstrumpf am operierten Bein sollte nach der Operation für vier Wochen getragen werden. Manchmal gibt es jedoch Gründe die Kompressionsstrümpfe dauerhaft zu tragen.

Normalerweise wird mit der operierten Patientin oder den operierten Patienten drei Monate nach der Operation ein Kontrolltermin in der Praxis vereinbart.